Feine Widerhaken verhindern ein Abschütteln und lenken die Grannen immer tiefer in das Fell. Mit ihren spitzen Enden können sie in alle Körperöffnungen und Hauttaschen oder Hautfalten eindringen und schmerzhafte Fremdkörperabszesse verursachen. Häufig geraten sie in Pfotenballen, Zwischenzehenhaut, Achselhöhle, Augen oder sogar in die Ohren, manchmal auch beim Schnüffeln in die Nase. Hundebesitzer sollten deshalb in dieser Jahreszeit besonders aufmerksam sein, wenn sich ihr Hund plötzlich ausdauernd die Pfote leckt oder humpelt, ein Auge zukneift, den Kopf heftig schüttelt oder ihn schief hält, andauernd niest oder die Nase blutet. All dies können Symptome sein, dass eine Granne mit im Spiel ist.
An den Pfoten bohren sich die Grannen bevorzugt in die Zwischenzehenhaut ein und wandern unter der Haut nach oben. Sie können dann meist nur noch operativ entfernt werden. Am besten sollte deshalb das Fell an den Pfoten kurz geschoren und die Haut zwischen den Zehen täglich nach den Spaziergängen kontrolliert werden, damit Grannen gleich entfernt werden können.
Geraten Grannen ins Auge, so folgt unmittelbar eine hochschmerzhafte Reaktion. Sehr schnell tritt eine Bindehautentzündung und schlimmer noch eine oberflächliche Schädigung der Hornhaut auf.. Häufig schwillt das Auge fast völlig zu. Die Tiere reiben das betroffene Auge ständig mit der Pfote und können so weitere Schäden am Auge verursachen. Der Verdacht einer Granne im Auge ist immer ein akuter Notfall und bedarf der raschen aber schonenden Entfernung durch den Tierarzt.
Auch in den Ohren kommen Grannen vor. Diese sind nicht immer von heftigen Kratzattacken begleitet, Deshalb bleiben diese Grannen auch schon mal für einige Zeit unerkannt. Wenn dann noch mit einem Wattestäbchen das Ohr geputzt wird, gerät die Granne immer tiefer in den Gehörgang. Dann folgen auch schlimmere Verletzungen, manchmal auch Verletzungen des Trommelfells.
Kann das individuelle Anstreckungsrisiko des eigenen Hundes nicht genau eingeschätzt werden, sollte mindestens vier Mal im Jahr der Kot untersucht oder das Tier entwurmt werden. Studien haben belegt, dass 1 bis 3 Entwurmungen im Durchschnitt keinen ausreichenden Schutz bieten.
Sinnvoll ist es auf jeden Fall vor einer anstehenden Impfung eine Wurmkur durchgeführt zu haben. Nur ein gesunder Organismus kann einen perfekten Impfschutz aufbauen.
Aktuelle Informationen zum Entwurmen finden sie hier bei ESCCAP.
Wer gerne möchte, kann aber auch vor dem Verabreichen einer Wurmkur zunächst eine Sammelkotprobe bei uns in der Praxis einreichen. Benötigt werden Proben von mindestens drei Kotabsätzen, um ein aussagekräftiges Ergebnis präsentieren zu können. Die Untersuchung auf Parasiten werden direkt in unserem Eigenlabor durchgeführt. Sie können noch am gleichen Tag nach dem Ergebnis fragen.